Warum dieser Tag wichtiger ist, als er klingt
Seit Jahren ist der erste Donnerstag im Mai dem Thema Passwortsicherheit gewidmet und das aus gutem Grund. Denn obwohl es längst moderne Alternativen und Zwei-Faktor-Authentifizierungen gibt, sind Passwörter nach wie vor das meistgenutzte Sicherheitsmittel weltweit. Gleichzeitig gehören sie auch zu den größten Einfallstoren für Cyberangriffe.
Der Welt-Passwort-Tag soll sensibilisieren, aufklären und zum Handeln motivieren, nicht nur bei IT-Teams, sondern bei allen Mitarbeitenden einer Organisation.
Das Problem: Wir wissen es – und tun es trotzdem nicht
Dass man kein „123456“, keinen Haustiernamen und keine Geburtstage als Passwort nutzen sollte, ist bekannt.
Und dennoch gehören diese Varianten auch im Jahr 2025 zu den meistgenutzten Passwörtern überhaupt.
Warum?
• Weil es bequem ist.
• Weil es schnell gehen muss.
• Weil viele denken: „Mir passiert das schon nicht.“
Die Folge: Millionenfach kompromittierte Konten, Datenlecks und Einfallstore, die sich leicht hätten vermeiden lassen.
5 klassische Passwortfehler – und wie man sie vermeidet
🔻 1. Ein Passwort für alles:
Wer dasselbe Passwort für E-Mail, Microsoft 365, Amazon & Co. nutzt, riskiert eine Kettenreaktion bei nur einem Leck.
✔️ Lösung: Pro Dienst ein individuelles Passwort, am besten mit Passwort-Manager.
🔻 2. Zu einfache Begriffe:
Passwörter wie „admin2024“ oder „welcome!“ sind für Hacker keine Herausforderung.
✔️ Lösung: Komplexe, lange Kombinationen nutzen z. B. aus vier zufälligen Wörtern + Sonderzeichen.
🔻 3. Kein regelmäßiger Wechsel:
Passwörter bleiben jahrelang unverändert auch nach Datenpannen.
✔️ Lösung: Spätestens bei Hinweis auf ein Datenleck das Passwort ändern.
🔻 4. Passwort aufschreiben (sichtbar):
Notizzettel am Bildschirm oder Post-its unter der Tastatur sind Klassiker, leider.
✔️ Lösung: Passwort-Manager nutzen oder Notizen sicher offline verwahren.
🔻 5. Kein zweiter Schutzfaktor:
Viele nutzen immer noch keine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA).
✔️ Lösung: Wo immer möglich, 2FA aktivieren – z. B. via App oder Token.
Der Mensch entscheidet – nicht die Technik
Wie bei vielen Themen der Informationssicherheit gilt auch hier:
Technische Systeme helfen – aber sie ersetzen kein sicheres Verhalten.
Ob ein Passwort sicher ist, hängt nicht nur vom System ab, sondern vom Verhalten des Nutzers oder der Nutzerin.
Das bedeutet: Awareness ist auch beim Passwortschutz der Schlüssel.
Organisationen, die Sicherheit ernst nehmen, sollten deshalb regelmäßig aufklären, trainieren und sensibilisieren, gerade zu scheinbar simplen Themen wie Passwörtern.
Passwortmanager – Fluch oder Segen?
Viele scheuen Passwort-Manager aus Unsicherheit. Was, wenn dort etwas schiefläuft?
Fakt ist:
Ein sicher konfigurierter, professioneller Passwort-Manager ist um ein Vielfaches sicherer als die Alternativen: Merkzettel, Excel-Listen oder das Gedächtnis.
Empfohlene Tools:
- 1Password
- Bitwarden
- Dashlane
- KeePass (Open Source)
Fazit: Passwortschutz bleibt ein Thema – 2025 und darüber hinaus
Solange digitale Identitäten über Zugangsdaten geregelt werden, bleiben sichere Passwörter ein zentraler Faktor für Informationssicherheit.
Der Welt-Passwort-Tag ist kein symbolischer Aktionstag,
sondern eine jährliche Erinnerung daran, dass die größten Lücken oft im Alltag entstehen.
„Ein starkes Passwort schützt nicht nur Daten. “Es schützt auch Vertrauen.“
