Technik soll funktionieren – das ist klar. Aber was passiert, wenn mal etwas nicht funktioniert? Genau hier kommt funktionale Sicherheit ins Spiel.
Sie sorgt dafür, dass Maschinen, Fahrzeuge oder Anlagen auch im Fehlerfall keine Gefahr für Menschen oder Umwelt darstellen. Ein zentrales Thema für viele Unternehmen – vor allem in der Automobilindustrie, im Maschinenbau oder in der Medizintechnik.
Was bedeutet funktionale Sicherheit genau?
Funktionale Sicherheit heißt: Systeme werden so entwickelt, dass sie selbst bei einer Fehlfunktion oder einem Ausfall kontrolliert und sicher reagieren. Ziel ist es, gefährliche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Ein einfaches Beispiel:
Wenn bei einem Auto das Bremssystem versagt, darf das Fahrzeug nicht unkontrolliert weiterfahren. Die Technik muss in der Lage sein, sicher abzubremsen oder in einen sicheren Zustand zu wechseln – ganz automatisch.
Welche Regeln gibt es dafür?
Damit das alles zuverlässig funktioniert, gibt es internationale Normen. Die wichtigsten sind:
- ISO 26262: für Fahrzeuge und die Automobilindustrie
- IEC 61508: für allgemeine industrielle Anwendungen
Diese Normen geben vor, wie Produkte entwickelt, geprüft und dokumentiert werden müssen – Schritt für Schritt:
von der ersten Idee, über die Entwicklung, bis hin zur Inbetriebnahme und Wartung.
Sie helfen dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen, technische Lösungen gezielt umzusetzen und das Ganze nachvollziehbar zu dokumentieren.
Warum ist das Thema so wichtig?
Ganz einfach: Es geht um Sicherheit und Vertrauen.
Technische Fehler lassen sich nie zu 100 % ausschließen. Aber mit funktionaler Sicherheit lassen sich ihre Folgen kontrollieren. Unternehmen vermeiden so nicht nur gefährliche Situationen, sondern auch:
- Rückrufe und Imageschäden
- hohe Folgekosten
- rechtliche Konsequenzen
Außerdem schaffen sie Vertrauen – bei Kunden, Aufsichtsbehörden und Geschäftspartnern.
Für wen ist funktionale Sicherheit relevant?
Funktionale Sicherheit betrifft nicht nur „die Technik“. Sie ist ein Thema für alle, die an der Entwicklung und Freigabe sicherheitskritischer Systeme beteiligt sind:
Projektleiter:innen, Entwickler:innen, Qualitätsmanager:innen und viele mehr.
Wer von Anfang an auf Sicherheit achtet, spart am Ende Zeit, Geld – und viele Nerven.
